Das Netzwerk Plurale Ökonomik veröffentlicht am 18. Dezember die Online-Lernplattform Exploring Economics. Dort werden wirtschaftswissenschaftliche Themen und Theorien in Videos, Texten und Online-Seminaren anschaulich aufbereitet. Die Plattform bringt damit die ökonomische Lehre weiter.

Seit der Finanz- und Wirtschaftskrise kritisieren Studierende die Einseitigkeit und Realitätsferne von Forschung und Lehre in der Volkswirtschaftslehre. In Deutschland haben sich die Studierenden deshalb im Netzwerk Plurale Ökonomik zusammengeschlossen. Mit Exploring Economics möchten sie die Lehre verbessern.

Unentlohnte Arbeit im Haushalt, ökologische Grenzen des Wirtschaftswachstums oder unterschiedliche Betrachtungen der Funktion von Geld Studierende der Wirtschaftswissenschaft lernen das mit wenigen Ausnahmen nicht. Wir haben deshalb eine Lernplattform aufgebaut, auf der sich Studierende, Lehrende und andere Interessierte über solche Themen informieren können“ fasst die wissenschaftliche Mitarbeiterin Andrea Pürckhauer das Projekt zusammen.

Ein Projektteam aus Studierenden und Lehrenden hat einerseits Videos, Texte und Online-Kurse gesammelt und aufbereitet, andererseits Übersichtsseiten zu Theorien und Themen selbst verfasst. Namhafte Professor*innen haben das Projekt wissenschaftlich begleitet.

„Exploring Economics leistet einen wichtigen Beitrag für die ökonomische Lehre und Bildung. Die Plattform ist nicht nur für Studierende eine gute Gelegenheit über den Tellerrand ihres Studiums zu schauen. Sie macht es auch Dozierenden einfacher, ihre Lehrinhalte vielfältiger zu gestalten,“ meint Prof. Dr. Till van Treeck, dessen Forschungsinstitut für gesellschaftliche Weiterentwicklung das Projekt finanziert.Hintergrund:
Das Netzwerk Plurale Ökonomik ist Teil einer internationalen Studierendeninitiative (International Students Initiative for Pluralism in Economics), die 2014 mit einem offenen Brief für Pluralismus in der Ökonomik weltweit auf sich aufmerksam gemacht hat. In den vergangenen Monaten wies das Netzwerk mit mehreren Studien auf die Einseitigkeit der Lehre an den Hochschulen hin. Eine im März 2016 veröffentlichte Studie des Netzwerkes zeigt, dass Wirtschaftsgeschichte und reflexive Fächer in VWL-Bachelorstudiengängen kaum unterrichtet werden. Im November 2016 wies die Studie EconPLUS auf die neoklassische Prägung der VWL-Modulhandbücher hin.

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