Am 27. September verleihen das Karl-Renner-Institut und der SPÖ-Parlamentsklub in Wien den Kurt-Rothschild-Preis. Einer der sechs Preisträger ist die open-access Lernplattform für neues ökonomisches Denken, Exploring Economics, die von Studierenden und NachwuchswissenschaftlerInnen des Netzwerks Plurale Ökonomik erstellt wurde und im Dezember 2016 online ging.
Esther Schmitt vom Exploring Economics-Team freut sich: “Der Preis bezeugt die hohe Qualität unserer Inhalte: Exploring Economics präsentiert eine einzigartige Übersicht über die ökonomischen Paradigmen und zeigt auf, wie vielfältig die Wirtschaftswissenschaften tatsächlich sind. Mit dem Preisgeld von 1000 Euro werden wir zwei Schreibwerkstätten durchführen können, um im bottom-up Prozess weitere Inhalte zu generieren und mehr Themenfelder auf der Lernplattform anzubieten.”
Erstmals wird der Kurt-Rothschild-Preis in der Kategorie ‘Pluralismus in der Ökonomie’ verliehen. Maria Maltschnig, die Leiterin des Karl-Renner-Instituts, erklärt dazu: „Wir prämieren Werke, die jenseits der volkswirtschaftlichen Standardtheorie oder des makro-ökonomischen Mainstreams versuchen, Antworten auf die großen wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Herausforderungen zu geben. Dabei geht es uns darum, Dominanzen in der Ökonomie entgegenzuwirken und einen pluralistischen Zugang zur Ökonomie zu stärken.“
Neben Exploring Economics werden in dieser Sparte auch die ÖkonomInnen Elisabeth Springler und Jakob Jäger für ihre kritische Einführung in die Entwicklungsökonomik geehrt. Hauptpreisträger dieses Jahr ist der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Marcel Fratzscher für seine Arbeiten zur steigenden Verteilungsungleichheit.
Mit Exploring Economics tritt das Netzwerk Plurale Ökonomik für eine vielfältige, kostenlose und selbstbestimmte Lehre ein. Die Plattform stellt ein einzigartiges Angebot an pluralen Lehrmaterialien bereit, die die engen Grenzen der neoklassischen Denktradition überschreiten. Dies umfasst Texte, Videos, Online-Kurse und Podcasts in englischer und deutscher Sprache. Die Plattform erfreut sich bei Lehrenden und Studierenden rund um den Globus großer Beliebtheit, seit dem Launch im Dezember 2016 gab es über 111.000 Seitenaufrufe aus 169 Ländern. Auch in die Lehre hat Exploring Economics Einzug gefunden: In dem Masterkurs “International Economic Thought” der Hertie School of Governance in Berlin sind Lernmaterialien von Exploring Economics bereits Pflichtlektüre.