Immer mehr Studierende nehmen angesichts der Einseitigkeit der Lehrinhalte in den Wirtschaftswissenschaften das Heft selbst in die Hand und setzen sich aktiv für mehr Pluralismus an den Universitäten ein. In den letzten Monaten sind im deutschsprachigen Raum drei neue studentische Initiativen für eine plurale Ökonomik gegründet worden. Zudem haben sich zwei bestehende Gruppen dem Netzwerk angeschlossen. Wir möchten die neugegründeten Arbeitskreise in Münster, Graz und Kassel, sowie die Oikos Studierendengruppe aus Witten-Herdecke und die Gesellschaft für Plurale Ökonomik Wien ganz herzlich im Netzwerk Plurale Ökonomik begrüßen. Damit ihr einen kleinen Überblick gewinnen könnt, werden die Gruppen hier kurz vorgestellt:

Wien

Vor 3 Monaten ist die Gesellschaft für Plurale Ökonomik Wien dem Netzwerk beigetreten. Sie hatte sich vor einem Jahr als Reaktion auf den bedenklichen Zustand der österreichischen Wirtschaftswissenschaften gegründet.

„Wir wollen das gesellschaftspolitische Rad nicht neu erfinden, sondern streben enge Kooperation zu inhaltlich nahestehenden Gruppen an und wollen als Schnittstelle zur studentischen und akademischen Szene fungieren.“ so die Selbstbeschreibung der Gruppe.

Unterstützung in ihrem Anliegen bekommen sie unter anderem vom Direktor der Österreichischen Nationalbank Dr. Peter Mooslechner. Weitere Infos finden sich auf der Website und auf Facebook.

Graz

Im Zuge des internationalen Aufrufs haben sich auch in Graz knapp 20 Studierende in der Gesellschaft für Plurale Ökonomik zusammengefunden, die mit der engen Ausrichtung ihres Studienplans nicht zufrieden sind.“Wir haben uns seither einmal die Woche getroffen, um zunächst verschiedene Vorstellungen und Zugänge auszutauschen. Einige Studierende haben auf diesen Treffen auch schon einzelne Schulen vorgestellt, mit denen sie sich schon beschäftigt hatten“, sagt Florian Bohinc vom Arbeitskreis in Graz. Für das kommende Semester ist eine fünfteilige Vortragsreihe über einzelne heterodoxe Schulen geplant.

Die Facebook Gruppe der Gesellschaft findet ihr hier.

Münster

Die neu gegründete Gruppe in Münster hat bereits ein dreitägiges Blockseminar zum Thema „Plurale Ökonomik vs. Mainstream“ sowie eine Podiumsdiskussion zum Thema „Unendliches Wachstum in einer endlichen Welt“ organisiert. „Aufgrund des hohen Andrangs mussten wir die Teilnehmerzahl bei dem Seminar begrenzen und auch zur Podiumsdiskussion kamen mehr als 200 Studierende, um mit uns über die Grenzen des Wachstums zu sprechen“, fasst Hanna Decker das große Interesse der Studierenden an einer kritischen und pluralen Betrachtungsweise der Lehre zusammen. Mehr Infos zur Initiative Plurale Ökonomik Münster findet ihr auf Facebook.

Witten Herdecke

Die Oikos-Studierendengruppe der Universität Witten/Herdecke hat sich Anfang Juli 2014 dem Netzwerk angeschlossen. Oikos Witten/Herdecke organisiert Lehrveranstaltungen und Projekte zu Nachhaltiger Ökonomik.

Die Website von Oikos Witten Herdecke findet Ihr hier.

Kassel

In Kassel hat sich vor einem Monat eine neue studentische Initiative für eine plurale Ökonomik gegründet. Die bisher 15 Mitglieder haben sich vorgenommen, das VWL-Studium an der Universität Kassel unter die Lupe zu nehmen und mehr Pluralismus in die Kasseler Wirtschaftswissenschaften zu bringen. Trotz ihres kurzen Bestehens können sie schon von ersten Erfolgen berichten. So wird es eine Vorlesung zur Geschichte des ökonomischen Denkens geben. Außerdem ist Prof. Silja Graupe eingeladen, um am 13. November über die „Monokultur in der VWL“ zu reden.

Mehr Infos zum Arbeitskreis Plurale Ökonomik Kassel findet ihr auf Facebook.

 

Das Netzwerk Plurale Ökonomik unterstützt die lokalen Gruppen mit Informationen, Materialien und Öffentlichkeitsarbeit. Über das Netzwerk können sich die einzelnen Gruppen miteinander austauschen und neue Kontakte knüpfen. Zudem können Kontakte zu Professor*Innen oder anderen interessanten Referent*Innen hergestellt werden.

Wenn ihr Interesse habt als Gruppe dem Netzwerk beizutreten, oder eine neue Gruppe in eurer Stadt gründen wollt – wir unterstützen euch gerne! Schreibt einfach eine Mail an: Info@plurale-oekonomik.de. Natürlich können sich auch Einzelpersonen in das Netzwerk einbringen! Informationen dazu findet ihr hier.

 

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