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Plurale Sommerakademie

03 - 09 August 2025​

Workshops

Für unsere Workshops kooperieren wir mit mit Lehrenden, Forschenden und Expert*innen von pluralen Hochschulstandorten und weiteren uns nahestehenden Organisationen. Sie befassen sich mit verschiedenen Wirtschaftstheorien und ihren praktischen Anwendungen und bieten plurale Sichtweisen auf aktuelle wirtschaftspolitische Themen. Bitte beachte: Die Workshops finden teilweise gleichzeitig statt, sodass Du nicht alle Workshop besuchen kannst. Die Liste an Workshops ist vorläufig und wird bis zur Akademie fortlaufend erweitert werden.

Einführung in die Wirtschaftsphilosophie

In diesem Seminar wollen wir einen philosophischen Blick auf die Wirtschaftswissenschaften werfen oder auch das „begrifflichen Räderwerk der Ökonomie“ (Schlaudt 2016) untersuchen. Es wird eine einführende Präsentation zum Wissenschaftsverständnis der Ökonomik geben, welches wir dann im Anschluss gemeinsam diskutieren.

Dr. Sonja Knobbe ist strategische Leitung des International Center for Sustainable and Just Transformation [tra:ce] an der Universität Witten/Herdecke. Die promovierte Wirtschaftsphilosophin setzte sich in ihrer Dissertation mit dem Begriff ökonomischen Handelns auseinander und forschte danach im Bereich der nachhaltigen Transformation und Partizipation.

Postwachstumsökonomik und die Transformationsfrage

Die Transformation mit Zielrichtung Postwachstumsökonomie wirft die Frage auf, ob dafür wirksame politische Instrumente existieren. Die ökonomische Theorie befürwortet im Kontext einer nachhaltigen Entwicklung fast ausschließlich monetäre Anreizsysteme, so beispielsweise eine CO2-Steuer. Der Workshop widmet sich der These, dass der Versuch, wachstumskritische Entwicklungen mittels ökonomischer Anreizinstrumente einzuleiten, aussichtslos ist. Aber was sind dann die Alternativen?

Niko Paech forscht und lehrt er an der Universität Siegen im Masterstudiengang Plurale Ökonomik. Seine Forschungsschwerpunkte sind Postwachstumsökonomik, Klimaschutz, nachhaltiger Konsum, Sustainable Supply Chain Management, Nachhaltigkeitskommunikation und Innovationsmanagement. Er ist in diversen nachhaltigkeitsorientierten Forschungsprojekten, Netzwerken, Initiativen sowie Genossenschaften tätig.

Generationengerechtigkeit, Staatsfinanzen und Schuldenbremse

Seit ihrer Einführung im Jahr 2009 gibt es politische und wissenschaftliche Kontroversen um die deutsche Schuldenbremse. Nun wurde sie im Eilverfahren reformiert. Das Ziel des Workshops ist es, eine Talkshow zum Thema „Schuldenbremse – endlich generationengerecht!?“ zu entwickeln und durchzuführen. Der erste Teil des Workshops wird genutzt, um den Rahmen der Talkshow abzustecken und sich inhaltlich auf das Thema vorzubereiten. Im zweiten Teil werden die Rollen entwickelt und die Talkshow durchgeführt. Abschließend wird in der Gruppe reflektiert. Eine Person aus der Gruppe übernimmt die Moderation. Die Teilnehmenden sollen sich idealerweise in ein Pro- und ein Contra-Lager zur Reform der Schuldenbremse aufteilen, wobei jede*r einzelne auch Nuancen herausstellen kann. Als Rollen kommen beispielsweise Fachexpert*innen, Politiker*innen, Vertreter*innen von Interessenverbänden oder NGOs in Betracht. Der Kreativität sind aber keine Grenzen gesetzt. Durch den Workshop sollen die Teilnehmenden Kompetenzen erwerben, sich in ein kontroverses und aktuelles Thema einzuarbeiten, sich ggf. auf Argumentationsmuster einzulassen, die sich nicht mit den eigenen Überzeugungen decken und in einem geschützten Raum Erfahrung in der Medienpräsenz zu sammeln.

Sebastian Gechert is Professor of Macroeconomics at Chemnitz University of Technology where he teaches macroeconomics, climate economics and the economics of inequality in a pluralist curriculum. His research focuses on the interactions between macroeconomic policies, consumer behavior, the environment and inequality. He is a frequent consultant to international institutions such as the World Bank and the European Central Bank, the European as well as German federal and regional parliaments on issues of fiscal and monetary policy. Sebastian is a member of the steering committee of the Forum for Macroeconomics and Macroeconomic Policies (FMM), which organizes the largest annual academic conference on pluralist macroeconomic issues in Europe. Homepage: http://sebastian-gechert.com/

‚Alles was wir tun wollen, können wir uns leisten‘? Zur Gestaltbarkeit der Geld- und Finanzpolitik am Beispiel grüner Finanzmarktpolitik in der EU

Vor wenigen Jahren noch erschien in der Politik der US-amerikanischen Demokratischen Partei eines möglich: Das Geldsystem so zu verändern, dass es auch grünen und sozialen Zwecken dient, und damit dem Neoliberalismus ein für alle Mal das Schnippchen zu schlagen. In der EU schaffte es ein solcher ‚Green (New) Deal‘ immerhin namentlich in die Politik, während genau diese Projekte aktuell mit dem Trumpismus in den USA und der regulatorischen Rückwärtswende in der EU wieder abgeschafft werden sollen. Für kritische Ökonom:innen stellt sich daher die Frage, welche makroökonomische Politiken nun in der Lage sein könnten, die nicht abflachenden Brennpunkte der wachsenden Ungleichheit und der Klimakrise zu bekämpfen – und vor allem unter welchen gesellschaftlichen Bedingungen. Denn trotz der Teilerfolge heterodoxer Wirtschaftspolitiken (wie gemeinsame europäische Schulden oder einer Preisbremse) mangelt es ökonomischen Ansätzen häufig immer noch daran, die politische Beschaffenheit von wirtschaftspolitischen Vorschlägen und Interventionen besser zu verstehen. Der Workshop möchte deshalb einen Einblick in die Politisierungsdynamiken im Bereich der grünen EU Geld- und Finanzmarktpolitik der letzten acht Jahre geben. Als Politisierung werden Momente begriffen, in denen deutlich wird, wer durch existierende Strukturen gewinnt und wer verliert. Nach der Öffnung von Möglichkeitsfenstern schließen sich diese zumeist wieder, und die betroffenen Akteure konnten eine bessere, schlechtere oder nahezu gleichbleibende Positionierung erlangen. Dieser Beitrag aus der Politökonomie ergänzt die Plurale Ökonomik darin, das ‚Menschengemachte‘ der Wirtschaft sichtbar zu machen, indem politische Prozesse, unterschiedliche Logiken und Akteure analysiert werden. Er vermittelt einige Grundkenntnisse wichtiger EU Institutionen (Europäische Zentralbank, Europäische Kommission) und Debatten um ‚sustainable finance‘ und Klimafinanzierung. Ziel ist es, wirtschaftspolitische Maßnahmen in Zukunft vermehrt mit einem Gespür für gesellschaftliche Kräfteverhältnisse zu diskutieren. 

Ich (Janina Urban) bin seit vielen Jahren in der Pluralen Ökonomik aktiv und promoviere aktuell zu politökonomischen Perspektiven auf sustainable finance. Als Studentin hat mich das Thema Geld- und Finanzmärkte wahnsinnig fasziniert und ihre Bedeutung für eine progressive Wirtschaftspolitik. Ich freue mich jetzt im Laufe der Zeit einige Einsichten zu die großen Erzählungen, die dieser Themenstrang häufig mit sich bringt, teilen zu können. Dabei geht häufig um eine Perspektivverschiebung, die auch eine Anschlussfähigkeit zu anderen ökonomischen Denkschulen, wie der der Marx’schen, feministischen und ökologischen Ökonomik, schafft. Darüber hinaus beziehe ich auch einige Beispiele aus der politischen Praxis mit ein, sodass ihr hier nicht nur ein rein akademisches Format erwarten dürft.

Preisschocks: Strategien in China und dem Westen - ein Einstieg in Isabella Webers "Das Gespenst der Inflation"

Nach dem Ende von Maos Herrschaft stand die politische Führung in China Ende der siebziger Jahre vor gewaltigen Problemen: Wie sollte sie das bankrotte Wirtschaftssystem neu erfinden? Wie eine galoppierende Inflation vermeiden, die als Schreckgespenst durch das Land spukte? Durch Schocktherapie oder schrittweise Reformen? Isabella Weber zeichnet in ihrem Buch die damaligen Debatten um die Neugestaltung des chinesischen Wirtschaftssystems minutiös nach und ordnet diese Diskussionen in die Denktraditionen im Reich der Mitte und des Westens ein. Insbesondere zeigt sie, wie es gelang, die Inflation zu begrenzen. Chinas Weg zurück in die Weltwirtschaft, so Weber, ist nicht nur die Geschichte einer einzigartigen Transformation. Angesichts der Verwerfungen auf den Energiemärkten und der dramatisch gestiegenen Lebenshaltungskosten sind die Auseinandersetzungen um Preiskontrollen und andere staatliche Eingriffe lehrreich für die aktuellen Debatten in Europa.

Peter W. Heller studierte VWL (PhD) and Philosophie in St. Gallen, Lausanne (CH) and Freiburg (D). 1997 wurde er Mitgründer und geschäftsführender Vorstand der CANOPUS Foundation, einer Familienstiftung mit den Arbeitsschwerpunkten „energy access“ und, seit 2010, plurale Ökonomik. Regelmäßige Seminartätigkeit an der HfGG in Koblenz, Veröffentlichungen zu den Themen Leadership, Mikrofinanz, Social Entrepreneurship und Wirtschaftsethik. Mitglied im Beirat der Thales Akademie in Freiburg i.Br. Weiteres hier.

Zur Repolitisierung des Geldes

Geld ist nicht neutral – und war es auch nie. Obwohl es in der Mainstreamökonomie weitgehend als bloßes Tauschmittel gilt, rückt das Geldsystem angesichts aktueller Entwicklungen – von Inflation über Digitalisierung bis hin zur Klimakrise – wieder stärker ins Zentrum gesellschaftlicher und politischer Auseinandersetzungen. Der Politikwissenschaftler Stefan Eich spricht von einer Zwischenzeit: Das alte Denken wird nicht mehr geglaubt, das neue ist jedoch noch nicht entwickelt. Dieser Workshop bietet Raum für eine gemeinsame Diskussion darüber, wie sich das Verständnis und die Gestaltung des Geldsystems gegenwärtig wandeln. Wir beleuchten aktuelle Entwicklungen – von der Debatte um digitales Zentralbankgeld über die Rolle von Bitcoin & Co. bis hin zur Frage öffentlicher Geldschöpfung – und fragen nach der politischen Funktion von Geld im Kontext von Klimakrise und sozialer Gerechtigkeit. Was bedeutet es, Geld repolitisch zu denken? Welche Narrative sind im Entstehen – und welche sollten wir selbst entwickeln? Welche Spielräume eröffnen sich für eine demokratische Gestaltung des Geldsystems im Sinne einer zukunftsfähigen Wirtschaft?

Systemisches Denken und Eingriffspunkte für Transformation nach Donella Meadows

Gesellschaftliche und wirtschaftliche Systeme sind vielschichtig und oft träge gegenüber Veränderung. Donella Meadows hat Ansätze entwickelt, die helfen können, solche Systeme besser zu verstehen – und mögliche Hebel für Transformation zu erkennen. In diesem Workshop setzen wir uns mit grundlegenden Prinzipien systemischen Denkens auseinander. Wir fragen, welche Denkanstöße die Perspektive von Meadows für ökonomische Analysen und für die Suche nach wirksamen Veränderungspfaden geben kann. 

Ich (Elsa Egerer) bin Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule für Gesellschaftsgestaltung, brenne für Plurale Ökonomik und eine lebensdienliche Gestaltung der Geld- und Finanzmärkte sowie finanzieller Bildung in diesem Sinne.

4FutureLab: Postwachstumsökonomien

Wie könnte eine Postwachstumsgesellschaft aussehen? Wie kann das gute Leben für alle innerhalb planetarer Grenzen möglich sein? Welche Rolle spielt Degrowth in dem Prozess? In diesem 4FutureLab erkunden wir gemeinsam, wie eine Postwachstumsökonomie aussehen kann, die all das ermöglicht. Hierfür verwenden wir Methoden der Zukünftebildung, die uns dabei helfen können, Antworten auf zentrale Fragen unserer Zeit zu finden. In einem befähigenden Modus handeln wir hierfür die „Do’s and Don’ts“ einer solchen Wirtschaft aus, die auf globaler Gerechtigkeit, Solidarität und Nachhaltigkeit fußt. Hierfür entwerfen wir gemeinsam wünschenswerte Zukunftsbilder. Innerhalb des erprobten Bildungsformats der 4FutureLabs stärken wir dabei die Zukunftskompetenz Futures Literacy. Ziel des Workshops ist es, unsere Imaginationsfähigkeit zu stärken, um Zukünfte realisieren zu können, die sich radikal von unserer krisengeprägten Gegenwart unterscheiden.

Paul Kühn ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule für Gesellschaftsgestaltung. Lisbeth Scholz ist Masterstudentin an der Hochschule für Gesellschaftsgestaltung. Wir sind davon überzeugt, dass Degrowth- und Postwachstumsansätze ein zentraler Baustein für die Erforschung wünschenswerter Zukünfte und tragfähiger Alternativen zum Status quo sind. Uns verbindet das Interesse an nachhaltigen, demokratischen und gerechten Zukunftsvisionen.

Bodenlose Ökonomik? – Warum Land als Faktor für eine zukunftsfähige Wirtschaft entscheidend ist

Boden – Grundlage allen Lebens, Grundlage jeder Ökonomie. Und doch: Im ökonomischen Diskurs bleibt Boden oft eine große Leerstelle. Warum ist das so? Welche Perspektiven fehlen? Warum müssen wir dringend über die Rolle von Land und nachhaltiger Flächennutzung sprechen – und welche Bausteine finden sich schon jetzt für ein zukunftsfähiges Wirtschaften? Der Workshop lädt ein zum Erkunden, Hinterfragen und Neudenken.

David J. Petersen ist Sozialökonom und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Abteilung für Plurale Ökonomik der Europa-Universität Flensburg. Dort promoviert er im Rahmen eines Projekts zur grünen Transformation und sozialen Polarisierung mit Schwerpunkt auf der wirtschaftlichen Entwicklung der Lausitz. Zuvor forschte er am Norbert Elias Center zu den Implikationen suffizienzorientierter Stadtentwicklung und nachhaltiger Bodenpolitik. Bei Economists for Future e.V. engagiert er sich für eine zukunftsfähige Ökonomie.

Postkoloniale Theorien - Eine Einführung

Postkoloniale Theorien befassen sich mit den Nachwirkungen des Kolonialismus auch nach der formalen Unabhängigkeit der meisten Kolonien. Der Workshop diskutiert einige blinde Flecken aus den Bereichen Entwicklungspolitik, Erinnerungspolitik und Weltwirtschaft, die die Notwendigkeit einer postkolonialen Perspektive verdeutlichen sollen und stellt grundlegende theoretische Ansätze (z.B. Said, Spivak, Hall) vor.

Seit 2014 ist Aram Ziai Professor für Entwicklungspolitik und Postkoloniale Studien an der Uni Kassel, aktiv bei Kassel postkolonial und in der BUKO, Hintergrund in der Bewegung für globale Gerechtigkeit (PGA).

Wie denken Ökonomen über Politik?

Häufig werden die Ideen von Ökonomen darauf reduziert, was sie zu Wirtschaft, Märkten, Preisen oder Handel zu sagen haben. Ihr Verständnis von Politik bleibt dagegen in aller Regel unterbelichtet. In unserem Workshop geht es daher darum, wie Ökonomen eigentlich über Politik (nach)denken. Dabei wollen wir im ersten Teil des Workshops anhand eines kurzen Essays von John Maynard Keynes analysieren, wie Keynes über die Wechselwirkung von Wirtschaft und Politik nachgedacht hat, und was wir dadurch für die Erfolgsaussichten keynesianischer Wirtschaftspolitik in der Gegenwart lernen können. Im zweiten Teil wollen wir uns ausgehend von Arbeiten der Social Studies of Economics mit zeitgenössischen Vorstellungen von Politik befassen und uns fragen, welche wirtschaftspolitischen Möglichkeiten sich daraus ableiten lassen.

Wir (Rouven Reinke und Lennart Ritterbach) befassen uns in unserer Arbeit mit ideengeschichtlichen, wissenschaftsphilosophischen und -soziologischen Fragestellungen rund um die Volkswirtschaftslehre. In unserem gemeinsamen Kurs an der Universität Hamburg haben wir uns im aktuellen Semester damit beschäftigt, wie die Plurale Ökonomik zu einer sozial-ökologischen Transformation beitragen kann. 

Ungewissheit vs. Risiko: Eine ideengeschichtliche Einführung in die unterschiedliche Analyse von Zeit in Mainstream und Heterodoxie

Berechenbares Risiko bildet die Grundlage neoklassischer Theorie. Die „keynesanische Revolution“ steht demgegenüber in der ökonomischen Ideengeschichte insbesondere für die Berücksichtigung von Ungewissheit in der ökonomischen Analyse, die sich durch eine nicht- Berechenbarkeit der Zukunft auszeichnet: Demnach sind Entscheidungen ökonomischer Akteure fehlbar und die wirtschaftliche Entwicklung durch historische Kontexte wie Institutionen, soziale Umstände und vorangegangene Entscheidungen bedingt. Diese Auffassung von Ungewissheit, die sich in der Ideengeschichte der ökonomischen Analyse im Begriff der „historischen Zeit“ widerspiegelt, bleibt nicht nur im Post-Keynesianismus, sondern auch in anderen Forschungsfeldern wie der ökologischen Ökonomik relevant. Dies kontrastiert zum allgemeinen Gleichgewicht in der Theorie des neoklassischen Mainstreams. Einerseits nähern wir uns einer Begrifflichkeit von „historischer Zeit“ und inwieweit wirtschaftliche und gesellschaftliche Dynamiken als bedingt berechenbare Prozesse eine Grundlage für heterodoxe Wirtschaftstheorie bilden. Darauf aufbauend sollen andererseits gegenwärtige relevante Fragestellungen mit Bezug zur Thematik offen diskutiert werden: Dies betrifft insbesondere Fragen zur ökonomischen Analyse der Klimakrise und daraus abgeleiteter Wirtschaftspolitik. Nach einem kurzen Input zur Relevanz der Thematik (etwa 15 min) soll in Gruppenarbeiten zwei- drei (je nach Anzahl der Teilnehmerlnnen) relevante Texte (Textausschnitte) erarbeitet und im Workshop vorgestellt werden. Abschließend soll anhand von Leitfragen in einer offenen Diskussion die Bedeutung dieser Unterscheidung für gegenwärtige ökonomische Analyse diskutiert werden.

Ich bin Kai (er/ihm) und promoviere am Lehrstuhl für die Geschichte der VWL der Universität Hamburg. Mein Forschungsschwerpunkt liegt in der Geschichte der Klimaökonomik. Darüber hinaus interessieren mich plurale Perspektiven auf die Thematik: Hier sind für mich insbesondere unterschiedliche Zugänge zur Analyse von Zeit und Wandel in ökonomischer Theorie interessant. Die Analyse der ökonomischen Zukunft ist besonders relevant für die Klimaökonomik. Meine Forschung folgt hier der Motivation, dass unterschiedliche Ansätze in der Ideengeschichte Potentiale für eine plurale Perspektive auf die Klimaökonomik bieten.

A Money View of the Present Moment

Perry Mehrling is the leading proponent of the so-called money view. In fall 2012, the Institute for New Economic Thinking filmed his lectures and, one year later, published the videos as an online course on the Coursera platform. The “money view” elaborated in these lectures is Mehrling’s attempt to make sense of the modern monetary landscape, in effect his own treatise on money. In a hybrid workshop format in collaboration with the Young Scholar Initiative, participants of the Summer Academy will get an introduction into the theory as well as discuss present political phenomena.

Perry Mehrling currently is Professor of International Political Economy at Boston University.

Feminist Fiscal Policy

Fiscal policy is neither sustainable nor gender neutral. It has different impacts on men, women, and other marginalized groups. These impacts are linked to socially constructed gender roles, unequal distribution and access to resources and underlying power dynamics that shape our daily lives. Women are still predominantly responsible for care work, which is undervalued and insufficiently recognized in our economic system. For example, strict fiscal discipline and austerity measures have historically led to massive cuts in the public sector. Women are particularly affected, as they are disproportionately employed in education, healthcare, and care work and also rely more on public services, such as childcare and eldercare. When these services are cut, women often have to take on this unpaid work themselves. This workshop will explore how fiscal policy reinforces (gender) inequalities and discuss what a feminist approach to fiscal policy could look like— specifically looking at taxes, public investments and gender-responsive approached to budgets.

Katy Wiese is an ecofeminist that works for the European Environmental Bureau as Policy Manager for Economic Transition and Gender Equality. She is working on economic transition policies, advocating for a feminist economic system centred around care and wellbeing for planet and people. Previously, she has been working for different renewable energy development projects in West and East Africa and as a technical consultant for a social impact consulting firm in Berlin, Germany. She has also been investigating gendered impacts of environmental policies in the Global South and Europe, publishing scientific articles on that nexus.

Social-ecological labour market policy

Traditional labour market policies mainly focus on promoting employment, reducing unemployment, and providing financial support for jobseekers. These measures are typically designed to foster economic growth and competitiveness or enhance individual employability through (re)training programs and job-matching services. However, environmental considerations are hardly considered in labour market policy. Additionally, access to income and social security is mostly tied to employment, disregarding the crucial role of unpaid work – largely carried out by women. This workshop explores how the current organisation of employment contributes to the social-ecological crisis, drawing on insights from ecological economics and feminist economics. Participants will work in groups to explore measures suggested to realign labour market strategies with social-ecological objectives. These include eco-social retraining and qualification programs, working-time reductions, eco-social job guarantees, universal basic income/services, and ecological eligibility criteria for unemployment benefits. By the end of the workshop, participants will have a deeper understanding of how labour market policy can be transformed according to social-ecological objectives.

I (Stefanie Gerold) currently work as a researcher and lecturer at BTU Cottbus-Senftenberg. I studied Economics and Socio-Ecological Economics and Policy in Vienna, where I also gained my PhD. My research focuses on the role of work in the social-ecological transformation. At BTU I teach courses on heterodox economics and alternative economies, environmental justice, and social science perspectives on sustainability.

Normative Aspects of Inequality Measurement

The goal of this workshop is to address conceptual issues in the measurement of income inequality from both a philosophical and an empirical perspective. Together, we will reflect on and discuss several methodological choices made in the empirical measurement of inequality, including the precise definition of income used, the definition of the population studied, and the measure of inequality chosen. These choices are often made without much reflection on their implications, although they have important consequences for the empirical results obtained and their interpretation.
I am a PhD student at the Institute for Socioeconomics (IfSO) at the University of Duisburg-Essen and the Leibniz Institute for Economic Research (RWI). My research focuses on the conceptual questions underlying empirical studies on income inequality. With a background in philosophy, I take an interdisciplinary approach, bridging economic analysis with broader theoretical and ethical perspectives.

I (Arthur Guerriero) am a PhD student at the Institute for Socioeconomics (IfSO) at the University of Duisburg-Essen and the Leibniz Institute for Economic Research (RWI). My research focuses on the conceptual questions underlying empirical studies on income inequality. With a background in philosophy, I take an interdisciplinary approach, bridging economic analysis with broader theoretical and ethical perspectives.

Complexity Economics

The workshop will give a basic introduction to complexity economics, including theory, methods, and applications. There will be time for discussion and for playing around with some models. The workshop will remain at the introductory level and serve as an appetizer for people interested in complex systems and complexity economics, but we will not have the time to cover advanced topics in detail. Participants are encouraged to bring a laptop. 

My name is Torsten Heinrich; I am professor for microeconomics at Chemnitz University of Technology and associate at the Institute for New Economic Thinking (INET) at the University of Oxford. I work on agent-based modeling, complexity economics, game theory, systemic risk, industrial organization, and innovation economics. 

4FutureLab: Post Growth Economies

What could a Post Growth Society look like? How can we ensure a good life for all within planetary boundaries? What role should Degrowth play in that process? In this 4FutureLab, we will explore certain visions of Post Growth Economies. We will make use of Futures Studies with a specific focus on certain methods around Futures Literacy. In an empowering mode, we will negotiate such alternative futures and search for the do’s and don’ts of such economies. To imagine a society based on global justice, solidarity and sustainability, we will work with desirable futures. The aim of the workshop is to strenghten our ability to imagine in order to find answers within our crisis-ridden present and make space for radically different futures.

Paul Kühn is Research Assistant at the Hochschule für Gesellschaftsgestaltung. Lisbeth Scholz is a Master’s Student at the Hochschule für Gesellschaftsgestaltung. We are convinced that Degrowth and Post Growth approaches are a central building block for exploring desirable futures and capable alternatives to the status quo. We share an interest for sustainable, democratic and just visions of the future.

Fundamentals of Ecological Economics and Social Metabolism

This workshop introduces students to the fundamentals of ecological economics, with a focus on social metabolism and entropy. It critically examines the myth that a steady-state economy can exist without material and energy constraints, both for human bodies and material infrastructures.

Through his studies in biomedical engineering, Ioannis Theocharis developed a deep understanding of dynamic processes, feedback loops and thresholds in systems. He was able to apply a probabilistic perspective to phenomena and realized that thresholds can make a qualitative difference in how systems reproduce themselves. However, this did not fully prepare him to understand socio-technical economic systems. This realization led him to further study economics, with a focus on ecological and political economy, where he learned to recognize the limits of win-win narratives. He also realized that structural perspectives alone are not enough to understand democracies. In the following phase of his academic career in the social sciences, he applied transdisciplinary approaches and used methods from future literacy to investigate the mental infrastructures of individuals that maintain system path dependency.

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Meme: Ein Mann liegt in einem Krankenhausbett und wird von einer Krankenschwester angesprochen. Text: Nurse: Sir... You've been in a coma Since 2008. Me: Wow, I can't wait to see how much the economics textbooks have changed.

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