Eindrücke der viertägigen Veranstaltung mit über 60 Referenten, darunter Peter Bofinger, Max Otte, Oskar Lafontaine, Richard Werner und Silke Helfrich
Während der Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik (VfS) vom 9.-12. September 2012 in Göttingen fand zum ersten Mal seit seiner Gründung eine „pluralistische Ergänzungsveranstaltung“ statt. Weshalb?
Wir finden es besonders angesichts der seit Jahren andauernden Finanz- und Staatsschuldenkrise sehr bedauerlich, dass auf der Vereinstagung traditionell – und im Unterschied beispielsweise zu den amerikanischen ASSA-Tagungen – kaum Raum für die Diskussion pluralistischer bzw. heterodoxer Theorien, Methoden und Themen besteht. Nicht eng am Mainstream orientierte Ansätze und eventuell nötige, radikalere Reformen, z.B. hinsichtlich der Geld- und Finanzmarktordnung oder des Wachstumsparadigmas, fristen weiterhin ein Nischendasein oder kommen gar nicht zur Sprache. Auch lässt sich mit vielen Mitgliedern des VfS fragen, warum selbst die Schwerpunkte einiger seiner eigenen Ausschüsse auf der Jahrestagung weitgehend ausgeklammert bleiben, wie z.B. die Evolutorische Ökonomik und die Geschichte der Wirtschaftswissenschaften
Deshalb hatte sich der Arbeitskreis Real World Economics im Frühjahr 2012 dazu entschlossen, parallel zur Vereinstagung in Göttingen vier Tage lang ergänzende Panels mit heterodoxen Themen zu organisieren. Wir wollten mit dieser Veranstaltung
Wir danken den über 30 ehrenamtlichen HelferInnen und UnterstützerInnen, sowie den über 60 ReferentInnen, die das vielfältige Programm und die organisatorische Durchführung der Veranstaltung ermöglicht, sowie den über 400 TeilnehmerInnen, die unser Angebot wahrgenommen haben.
Hier sind viele Materialien der ersten puralistischen Ergänzungsveranstaltung archiviert, zudem sind fast alle der damals per livestream übertragenen Beiträge weiterhin als Video abrufbar, zum Beispiel unter dem Youtube-Stream von RewoTV...
Zum Hintergrund der Veranstaltung empfehlen wir eine Präsentation mit Überlegungen zum geplanten Ethikkodex des VfS sowie einen einführenden Text zu den Grenzen der Mainstream-Ökonomie.
Zum Download hier: Call for Papers (pdf) Plakat (pdf) Programm (pdf)
Frank-Markus Barwasser (bekannt als Erwin Pelzig) bereicherte unser Rahmenprogramm ehrenamtlich um die erste offizielle Humor Session in der Geschichte des VfS, bei der ökonomische Orthodoxie noch Heterodoxie geschont wurden. Vielen Dank für diesen unvergesslichen Abend!
Die Veranstaltung sorgte bereits im Vorfeld für einigen Wirbel. Ein Pressespiegel zur ersten pluralistischen Ergänzungsveranstaltung findet sich hier.
Die Veranstaltung wurde vor Ort von über 30 ehrenamtlichen Helfern, weitgehend Studierenden der VWL die sich auch an ihren Hochschulen für eine plurale Ökonomik einsetzen, durchgeführt. An dieser Stelle gedankt sei den Engagierten von: AK Plurale Ökonomik Bayreuth, AK Real World Economics Heidelberg und Mainz, Ecoation Augsburg, generationjetzt.de, IMPULS Erfurt, Kriwis Berlin und Potsdam, Kritische Ökonomen Frankfurt, Kritische Ökonomik Göttingen, sowie Oikos Köln.